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MEINOLF MÜCKSHOFF (1908-1991) 729 Raum, in dem die einzelnen Prediger ihre Tatigkeit entfalteten, beschrieben. Wir erkennen in den Dompredigern durchweg tiefglaubige Manner mit einer umfassen– den Bildung, mit einer kraft- und zugleich mafsvollen Sprache. Im Vordergrund der kritischen Beurteilung steht jedoch die theologische Thematik des jeweiligen Predigers. P. Meinolf stützt sich dabei vor allem auf die gedruckten und handschrift– lich erhaltenen Predigten und theologischen Schriften der Domprediger. Durch aus– führliche T extwiedergaben gibt er dem Leser die Gelegenheit, sich mit der Eigenart des jeweiligen Predigers vertraut zu machen und die theologischen Anliegen der Auseinandersetzung genauer zu erfassen. (...) Der Rezensent hat beim Lesen der Arbeit seine Freude gehabt. Das Werk ehrt nicht nur die Manner, die in schwerer Zeit das rechte Wort fanden, es gereicht auch dem Verfasser zur Ehre 94 • Fragmente zum Einfluss Bonaventuras aufdie deutsche Mystik Das Buch über die Predigt und die Prediger auf der Cathedra Paulina in Münster ist ein echter Beitrag zur Forschung; es hat eine Lücke in der Bistums– geschichte Münster ausgefüllt. Insofern ist P. Meinolf eine gültige Studie gelun– gen, an der keiner vorbeigehen kann, der sich mit einem ahnlichen Thema befasst. Doch eigentlich war es ein ihm fremdes Thema, wie er selber immer wieder beton– te. Wie steht es denn mit der zweiten Arbeit, die ihm viel vertrauter war und mit der er sich seit seiner Studienzeit in Rom beschaftigte: der Einfluss Bonaventuras auf die deutsche Mystik? Dazu hat er Vorlesungen gegeben, Referate gehalten, aber wenig veroffentlicht. Es blieb eigentlich bei dem, was er im zweiten der fünf Jubilaumsbande, die das Bonaventura-Kolleg der Franziskaner zum 700. Todes– jahr des Doctor Seraphicus organisierte, veroffentlicht hat: eine gewiss gediegene, mit vielen Belegstellen versehene Studie über den Einfluss des franziskanischen Kirchenlehrers auf den Dominikaner Heinrich Seuse 9 5. Mag sein, dass er mit den schon in diesem Aufsatz reichlich verwendeten Studien von Kurt Ruh (1914- 2002), der an der staatlichen Universitat Würzburg ganz andere Moglichkeiten hatte und geradezu eine Schule unter den Germanisten bildete, nicht Schritt zu 94 Laurentianum 27 (1986) 176-177. - lch danke meinem Mitbruder und Lehrer Vilmi– zius, dass er diesen Aufsatz kritisch gelesen und aus seiner personlichen Kenntnis P. Meinolfs mir manchen Hinweis und Rat gegeben hat. 95 M. Mückshoff. Der Einfluss des hl. Bonaventura aufdie deutsche Theologie mit beson– derer Berücksichtigung der Theologie und Mystik des seligen Heinrich Seuse, in S. Bonaventura, 1274-1974, Grottaferrata (Romae) 1975, vol. II, 225-277; vgl. hierzu C. Bérubé, Premiere moisson du centenaire de saint Bonaventure, in CF 45 (1975) 105-127, 107.
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