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726 LEONHARD LEHMANN Die Arbeit von Meinolf (600 Seiten) wird nicht gedruckt. Das Werk ist zu dick und befasst sich sehr ausführlich mit dem Domprediger Donders. Einige fotokopierte Exemplare werden in Münster bleiben. Das sagte mir Dompropst Gertz (...) 86 • Was war geschehen? Mückshoffs Manuskript war von drei Professoren, darunter Bernhard Kotting (1910-96) 87 , begutachtet worden. Sie fanden es zu detailreich, zu umfassend und für den Druck zu teuer. Vor allem beanstandeten sie, dass dem Domprediger Adolf Donders (1877-1944) aus der jüngeren Zeit unverhaltnismaBig mehr Raum als den übrigen zugestanden wurde. Das eine Problem der Lange loste Prof. Alois Schroer, Herausgeber der Reihe ,,Westfalia Sacra", indem er das auf zwei Bande angelegte Werk auf einen Band kürzte, das zweite Problem der Finanzen loste P. Meinolf selber, indem er einen Druck– kostenzuschuss von seiner Seite versprach 88 , und der ging schon am 27. Marz 1984 beim Verlag Aschendorff ein, wie ein Brief von Dr. Anton W. Hüffer an P. Provinzial Eckehard bestatigt: (...) Das Manuskript von M. Mückshoff befindet sich bereits in unserer Herstel– lungsabteilung. (...) Gerade wird von unserer Buchhaltung mitgeteilt, dass der von uns erbetene Druckkostenzuschuss in Hohe von DM 13.000 hier eingegangen ist. Wir konnen Ihnen also hierrnit den Ernpfang bestatigen und uns jetzt schon für die Überweisung bedanken (...) 89 • P. Meinolf erging es also wie so vielen Forschern: Zuerst mühte er sich ab, alles genau aufzuschreiben, dann musste er auch noch für die Frucht seiner Mühen selber bezahlen. Doch er war darauf vorbereitet, wie sein Brief vom 5. Januar 1984 an einen namendich nicht genannten Definitor zeigt: (...) Wie Sie wissen, arbeite ich an der Studie zur Dornpredigt in Münster. Aus den zwei Banden wurde durch den Bistumshistoriker ein Band. Die Drucklegung soll bald beginnen; sie wird die Provinzkasse nicht belasten. Ich habe von meiner Familie wie von Wohltatern genügend Geld für meine Studien erhalten. So übergab ich auch dem Kloster Münster in meiner Zeit als Ponitentiar für meine Studien 5000 DM. (...) Ich freue mich, dass die für mich sehr schwere Arbeit gelang. Ich war wohl Domprediger, aber kein Bistumshistoriker. Mein Fachgebiet in der Theologie war 86 PARWK 630/40a. 87 Zu ihm vgl. E. Dassmann in LThK3 VI, Freiburg 1997, 607. 88 Brief P. Meinolfs aus Deggingen vom 11. Marz 1984: ,,Die Druckbeihilfe von 13.000 DM werde ich gerne und sofort leisten" (PARWK 630/39c). 89 PARWK 630/39d.

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