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MEINOLF MÜCKSHOFF (1908-1991) 715 Hier bahnen sich Zwistigk:eiten an, die spater das Lektorenk:ollegium in Münster belasten und mit dazu beitragen, dass P. Meinolf 1960 den Pfarrdienst in Frankfurt übernimmt. P. Bonaventura muss in seiner Antwort aus Rom sich auch sk:eptisch über den Nutzen von so vielen Kongressen geaufsert haben, denn P. Meinolfschreibt im selben Brief: Dein skeptisches Gefühl gegen die moderne Kongressitis kann ich verstehen und beinahe mochte ich es teilen, wenn ich nicht von unserer mariologischen Arbeitsgemeinschaft her andere Erfahrungen hatte. Jedenfalls wurde bisher auf unseren jahrlichen Tagungen ordentlich und fest zugepackt, so dass ich immer froh war, wenn die Tage vorüber waren. Wenn ich zum romischen Kongress fahre, dann nur, um den Stand der mariologischen Forschung und die Methode der Forscher kennen zu lernen 7 4. P. Meinolf halt die Teilnahme also für wichtig, auch wenn er selber kein Re– ferat halt. Auch er ist sk:eptisch gegenüber zu vielen Kongressen, aber die mariolo– gische Arbeitsgemeinschaft ist für ihn eine Ausnahme und Rom auch. Dass diese nicht die einzigen bleiben, das zeigt z. B. seine Teilnahme am ersten internatio– nalen Kongress für mittelalterliche Philosophie in Lowen vom 28. August bis 4. September 1958, an dem unter anderen auch Ludwig Hodl (Bonn), Jean-Pierre Müller OSB (Rom) undJoseph Ratzinger (Bonn) teilgenommen haben 75 • P. Meinolf fuhr also nach Rom, um an dem genannten zweiten interna– tionalen mariologischen Kongress teilzunehmen. Auf ihm versammelte sich alles, was Rang und Namen hatte: Bischofe, Theologen aller k:ath. Fak:ultaten und Orden und wenige Laien. Das Hauptthema war die Lehre von der Unbefleckten Empfangnis. Darum konnte der Motor und Organisator des Treffens, der kroa– tische Franziskaner Carl Balié, den Kongress-Akten, die in nicht weniger als 18 Banden erschienen sind, den Titel geben: Virgo Immaculata 76 • P. Meinolf als Ka– puziner mischte sich unter die zahlreich auf dem Kongress vertretenen Franziska– ner und Konventualen. Wie er sich dabei eingebracht hat, entzieht sich unserer Kenntnis. Er hat aber einen detaillierten Bericht über die vier franziskanischen 74 Brief P. Meinolfs aus Münster vom 21. Juni 1954: P ARWK 630/20. 75 V gl. L 'Homme et son destin d'apres les penseures du Moyen Age. Actes du premier congres International de philosophie médiévale, Louvain - Paris 1960. 76 Virgo Immaculata. Acta Congressus Mariologici-Mariani Romae anno MCMLIV cele– brati, 18 vol., Romae 1955-57; vgl. die BesprechungvonJ. Kaup in Franz. Studien 38 (1956) 430-432; 39 (1957) 503-505.
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