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MEINOLF MÜCKSHOFF (1908-1991) 699 ein eifriger Verfechter des damals neuen Begriffs ,,Teamwork" 41 , doch ob er selbst zu dem fahig war, was er forderte, darf nach seinem eigenen Bekunden bezweifelt werden. Die Aufgabe des Frankfurter Konventes muss bestimmend für seine Besetzung sein. diese Aufgabe ist aber nicht umschrieben mit den Worten Groísstadtpfarrei und Beichtl<loster. (...) Kloster und Kirche von Liebfrauen haben vielmehr die alles um– fassende Aufgabe, genau im Schnittpunkt des sich überstürzenden, hektischen Lebens des Handels, des Luxus und des Geldes, ein geistiger Ruhepunkt, die religiose Mitte zu sein, wobei die Pfarrei die kirchenrechtliche Basis aller Arbeit ist, die diese Mitte bedingt und erfordert. Man denke an die vielen Gottesdienste, die sonntags wie werkcags notwendig sind, um ,,allen alles zu sein". eine solche Mitte wiederum er– fordert geistig wie re.ligios gepragte Manner. Darunter verscehe ich nicht Spezialisten der Seelsorge, sondern echte Priester mit gediegener theologischer Bildung und fran– ziskanischer Weltoffenheit, also Manner, die fahig sind, dieser fragenden W elt geistig und re.ligios Antwort zu geben. Und das wiederum ist nur moglich, wenn diese Man– ner in Gemeinschaft leben und arbeiten. Also nur im T eamwork ist diese Aufgabe zu losen. Jedes echte Team hat einen Kopf, der nicht für al.le denkt, sondern mit al.len denkt. - Ich glaube nicht, dass die Aufgabe hier richtig gesehen wird. Man predigt. Aberwie? Man hort Beichte. Wie? (...) Weil man die gemeinsame Aufgabe hier nicht sah und demgemaB auch das Kloster nicht besetzte, so dass kein Teamwork moglich wurde, war ich über meine Krafte beansprucht. Ein physischer und psychischer Zu– sammenbruch war unausweichlich. Zwei Kuren, die ich seit Ostern machee, haben mir die verlornen Krafte nicht wiedergegeben. Ich will die nachsten Wochen abwarten, was sich in mir tut, um dann eine Entscheidung zu fallen, ob ich hier überhaupt noch bleiben kann. Und wenn ich eine Bitce aussprechen darf, die nicht mein personlicher Wunsch ist, sondern das Anliegen von Liebfrauen beinhaltet, dann bitte ich Sie instandig um der Sache, der Religion und des Ordens willen, schaffen Sie hier ein T eam. Das kommt nicht zustande durch ein paar halbwegs Ge– scheite, sondern nur durch Manner, die eine gemeinsame Aufgabe sehen; und das konnen sie nur in der echten Liebe zur Kirche und zum Orden, den sie beide hier vor aller Óffentlichkeit vertreten. Man vertritt Kirche und erst recht den Orden nicht, wenn man bewusst auf ,,Modern" mache. Das ist Mache und nicht Echtheit. Und wenn ,,Mache" sich noch hysterisch geriert, dann habe ich den ausgesprochenen Panoptiker, der innerhalb der Kirche auf ,,Priesterlich" tut und drauísen wie ein Playboy oder Tango-Jüngling auftritt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie hier ein 41 Wohl nicht zufallig erschien dama.Is ein Aufsatz von P. Lukas [Gamperle], Vom Geist der Zusammenarbeit, in Sanct Fidelis 46 (1959) 117-122, wieder abgedruckc in Assisi-Glocklein 41 (1959) 181-185.
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