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BIBLIOTIIBKDES HL. FIDELIS VON SIGMARINGEN 441 keine leichte Aufgabe, die Biichetreihe bibliographisch zu tekonstruieren. Es ging darum, die nur annahernd benannten Werke in einer vor dessen Or– denseintritt 1612 erschicnenen Ausgabe anhand eines mir zur Einsicht stehen– den Exemplars oder mithilfe einer bibliographischen verliilllichen Beschreibung anderer zu bestimmen. In unserem Zusammenhang ist es nicht ohne Bedeutung, daB Markus Roy 1603-1610 als beauftragter Reisefiihrer oder "Hofmeister" eine Gruppe adeli– ger Sohne - so Johann Wilhelm Freiherr von Stotzingen - auf deren Bildungs– reise durch ganz Frankreich, Italien und die "Spannischen Provinzen" (wohl der Niederlande) zur Erweiterung ihrer Lebenserfahrung und zum Erlernen fremder Sprachen begleitet hat 16 . Der Heilige batte somit Gelegenheit, in den hauptsii.chlichen Buchzentren, so in Antwerpen, Paris, Lyon, Venedig, Rom und Neapel von Druckern veroffentlichte oder von Buchhandlern zum Kauf angebotene Werke zu erwerben. Auch wenn es mir leider nicht gelang, das je– weils vom Heiligen gekaufte Buchexemplar zu eruieren, erschien es mir niitz– lich, hier eine der vom zeitlichen Rahmen in Frage kommenden Ausgaben sa.mt deren Standort genauer zu beschreiben. Es sei noch eigens angemerkt, daB die Biicher chronologisch nach deren Erscheinungsjahr in den mir vorliegenden Editionen aufgefiihrt werden 17 . 16 Vgl. in seinem Testa,nent. O. H. Becker (u. andere Verf.), St. Fide/i; von SitJt,aringen, 29, wo er ausdriicklich bezeugt, da3 er "nach Vollendten Philosophischen vnnd hi:ihere Studie zue mehrer Erfahrung Weldtlauffs, Ergreiffung vnnd Erlomung AuBlandischer Sprachen vnnd beBerer Sitten vnnd gliickhlicher Absoluierung Aller Studieo von meinen bey mehrbesagten Studien mir erworbenen Patronen vnnd guett gèinner In AuRlandische Ortter, Als durch gancz Franckreich, Welschlandt vnnd etliche Spannische Prouinczen zu uerraysen vnnd In denselbi– gen vmb obangedeiiteo Vrsachen mich etlich Jahr laog uffzuehalten g[nadig] bef:ùrdert wor– den...". - Vgl. auch das entsprechende Zeugois voo Freiherr voo Stotzingen aolafilich des Kon– stanzer bischoflichen Prozesses zur Scligsp.rechung bei F. della Scala, DerhL Fùklis von Sigmarin– gen, 18-20. 17 Ausdriicklich ausgeklammert bleiben die 102 Schulbiicher, die Fidelis aus seine.r per– sonlichen Bibliothek der Royschen Stiftung in Sigmariogen filr arme Studenten vermacht hat. Vgl. ebenfalls in seinem Testmnent, ebd., 32 (unter 12.) ''De3wegen clan zum Ailffteo l1] so ver– schaffe lch zue beBeren Behelff der Armeo elise vndeobeschribne, AuB meiner Bibliothec AuBgeleBne mit dem Namen JESV bezeichnete Hundert vond Zwey Nuczlichc Schuol– Buechner...". Ebenfalls eotziehen sich unseren Kenntnissen jene Biicher, die er seiner geliebten Schwester Anna io Freiburg iiberlassen hat ebd, 31 (Nt. 1).
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