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504 JOSEF ANT. VON GENERAL NIKOLAEVO naudi vernahm, da-6 Mons. Massaia bald von Konstantinopel abzu– reisen beabsichtigte, fafüe er seine Hande und sprach zu ihm: « Lieber Kollege, kaum hatte ich vernommen, daE Ihr in Konstanti– nopel seid, obwohl schon alt, unternahm ich die Reise zu Euch: nun bitte ich um eine Gunst der Erkenntlichkeit für diese Probe unserer tiefen Zuneigung, namlich, da[) auch. 1hr meine Mission besucht und einige Tage mit mir in meiner Residenz in Philippopel verbringt » 43 • Mons. Massaia nahm die Einladung lachelnd an. Schon lange trug er den heiBen Wunsch in seinem Herzen am Grabe seines Mit– bruders Mons. Andreas Canova, des Vorgangers von Mons. Reynaudi, das hl. MeBopfer darzubringen. Die Ankunft in Philippopel wurde auf den 17. Juni angesetzt und eine Depesche setzte Mons. Robert Menirü, Koadiutor Mons. Reynaudi's, darüber in Kenntnis. Dieser bot nun alles auf, um den alten und sehr verdienten Aposteln einen entsprechend würdigen Empfang vorzubereiten. Triumphbogen wur– den errichtet mit sinnvollen Aufschriften: « Quos juventus junxit, senectus non disjunxit. Ambo vivent in aeternum », oder: « Africae Redemptorem, Bulgari catholici plaudentes honorant ». Man kann sagen, die ganze Stadt wurde allarmiert und ging ihnen entgegen. Mons. Massaia war von diesem groEartigen Empfang derart beein– druckt, da-6 er, nach der kirchlichen Begrüfümg und dem Segen in der Kathedrale seinem Kollegen Mons. Reynaudi anvertraute: « Was haben Sie getan! lieber Kollege, ich brauche mehr Ruhe als auffallige Ehrendemonstrationen, und wenn ich vorausgesehen hatte, was mir hier vorbereitet worden ist, ware ich nie nach Bulgarien gekommen». Lachelnd jedoch antwortete ihm sein alter Jugendfreund: « Nicht ich war es, diese wohlverdienten Ehrenkundgebungen an– zuordnen, sondern Mons. Menini, oder besser, der Glaube unserer eifrigen Katholiken und die Ehrfurcht, die vor Euch auch zahlreiche Schismatiker haben. Danken wir vielmehr dem lieben Gott, und alles gereiche zu seiner Ehre » 44 • Fünf Tage lang verblieb Mons. Massaia in Philippopel. AuBer den geistlichen und weltlichen Autoritaten und den auslandischen Konsuln, denen er in diesen Tagen begegnete und denen er, soweit moglich, Gegenbesuch erstattete, besuchte er die katholischen Schu– len und Institutionen. Erzieher und Schülerschaft bereiteten ihm überall einen überraschenden und ehrenvollen Empfang. Am Montag den 21. Juni hielt Mons. Massaia seinem Vorhaben gema.E das feierliche Requiem für Mons. Andreas Canova, assistiert 43 Ebd., 171. 44 Ebd., 173s.

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