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liebsten Rechte und Pflichten geachtet oder mißachtet werden. ,,Die politische Wah•rheit ist aus der gesellschaftlichen herzuleiten und diese aus der religiösen ... Autorität, Eigentum, Gerechtigkeit und Freiheit sind die Grundlagen der Gesellschaftsordnung" 45 • Diese Lehre aber verknüpft Aparisi mit der, daß die Tradition geschicht– liche Erscheinung der Werte eines Volkes ist; und deshalb ist „für ein bestimmtes Volk die Regierung die beste, an die es seit Jahr– hunderten gewöhnt ist und die nicht ein Werk von Schwät,ern, son– dern ein Werk Gottes und der Menschen ist" 46 • In Spanien können nur noch Toren und „Weise, die nicht lesen können, auf den Ge– danken kommen zu fragen, welche Regierungsform den Vorzug verdiene ... Fünfzehn Jahrhunderte lang erscholl der Ruf: ,!Viva el Rey!' Ohne Zweifel ist für dieses Volk die natürlichste Regie– rungsform die, unter der es fünfzehn Jahrhunderte lang lebte, all seine Tugenden entfaltete und all seine Größe errang" 47 • Zudem ,,habe ich in einer Monarchie einen König, in einer konstitutio– nellen Monarchie sieben, in einer Demokratie unzählige. Einen König braucht mein Stolz, aber mehr,ere Könige kann eben dieser Stolz nicht ertragen - er hat mit einem genug." Ein König ist mehr als eine natürliche Person, er ist ein heiliges Symbol. ,,Er weiß, daß das Volk nicht für den König, sondern der König für ,das Volk da ist; die Königswürde ist nicht Pfründe, son– dern Dienst." Ein König ohne beratende Körperschaft ist kein König, und we,r „Gott, Vaterland und König!" sagt, der sagt auch ,,Gerechtigkeit und Freiheit!" 48 • Den Liberalen ruft Aparisi zu: „Macht die Freiheit christlich, macht •sie spanisch, dann wer,det ihr sehen, daß wir alle mit euch eip.e Familie bilden!" 49 • Die Aristokratie Neben Monairchie und Religion gibt es die Aristokratie. ,,In keinem Land der Welt sind die Klassenunterschiede stärker eingeebnet als in Spanien. Der Adel genießt keine Vorrechte und ist durch keine gesellschaftlichen oder politischen Schranken vom Volk getrennt. Der Einfluß bestimmte,r Männer beruht nicht auf einem Vorrecht der Geburt, sondern auf Reichtum, Wissen oder Verdienst. Ein Mann aus den untersten Schichten, der sich gleichen Besit, und gleiche persönliche Vorzüge erworben hat, kann die gleiche Stellung 45 ibd. IV, S. 161. 46 ibd. IV, S. 266 f. 4 1 ibd. IV, S. 268. 48 ibd. IV, S. 279 f. 49 ibd. IV, S. 76. 45
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